Wie dein Hund schneller zur Ruhe findet

9 Tipps für entspannteres Einschlafen

📖 Lesedauer: 5 Minuten

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Lisa Willken / HUNDESCHATZ

Schlafloser Hund? Diese Tipps bringen endlich Ruhe ins Körbchen

Ein erholsamer Schlaf ist für Hunde genauso wichtig wie für uns Menschen. Laut Angaben der US-Hundetrainer-Community „The Vets“ brauchen gesunde Hunde im Schnitt etwa 12 bis 14 Stunden Schlaf pro Tag; Welpen und Senioren sogar bis zu 18–20 Stunden (The Vets – Schlafbedarf bei Hunden).

Chronischer Schlafmangel kann sich schnell in Verhalten und Gesundheit zeigen: Gereiztheit, Nervosität oder ein geschwächtes Immunsystem sind mögliche Folgen. In meiner Praxis erlebe ich häufig, wie stark sich unruhiger Hundeschlaf auf Alltag und Wohlbefinden auswirkt.

Damit dein Hund leichter abschalten und entspannter einschlafen kann, findest du hier 9 fundierte und praxiserprobte Tipps, die wirklich helfen – für ruhige Nächte, mehr Gelassenheit am Tag und ein harmonisches Zusammenleben. Von beruhigenden Ritualen über Schlafumgebung bis hin zu Produkten wie einem gemütlichen Hundebett, das Wärme und Sicherheit schenkt.

Wie dein Hund schneller zur Ruhe findet – Tipps für entspannte Nächte

1. Feste Rituale schaffen Sicherheit

Hunde lieben Rituale – und das aus gutem Grund. Sie sind Gewohnheitstiere, deren innere Uhr stark an wiederkehrende Abläufe geknüpft ist. Laut dem Hundeportal **Gudog** bieten Rituale emotionale Stabilität, senken Stress und steigern das Wohlbefinden. Hunde wissen: Was kommt, ist sicher – und das hilft ihnen enorm beim Entspannen. (Gudog – Routinen für emotionale Stabilität)

Eine feste Abendroutine – etwa die letzte Gassirunde, eine kurze Kuscheleinheit und anschließend das Schlafritual im Körbchen – signalisiert deinem Hund klar: Jetzt beginnt die Ruhephase.

Das unterstützt den Körper dabei, Stresshormone wie Cortisol abzubauen und in den Ruhemodus zu wechseln. In meiner Praxis sehe ich besonders bei jungen oder nervösen Hunden regelmäßig, wie kleine, konsequent wiederholte Rituale wahre Wunder in Sachen Einschlafen und Schlafqualität bewirken.

💡 Extra-Tipp: Ein festes „Schlafenszeit“-Wort kann die Wirkung unterstützen. Wird es regelmäßig vor dem Schlaf gesprochen, verknüpft dein Hund das Wort mit Ruhe und schaltet dadurch automatisch ab.

2. Der richtige Schlafplatz: ruhig, geschützt und bequem

Ein Hund kann nur dann tief und erholsam schlafen, wenn sein Schlafplatz Sicherheit und Geborgenheit vermittelt. Der ideale Ort liegt etwas abseits vom Trubel – nicht mitten im Durchgang, aber auch nicht zu weit entfernt, damit dein Hund sich nicht ausgeschlossen fühlt. Hunde schlafen am besten dort, wo sie Nähe spüren und gleichzeitig Ruhe haben.

Besonders beruhigend wirken Betten mit Rand oder orthopädische Modelle. Der Rand vermittelt Schutz, ähnlich wie eine Höhle, während eine orthopädische Liegefläche Wirbelsäule und Gelenke entlastet. Viele meiner Klienten berichten, dass ihre Hunde mit solchen Betten nicht nur schneller einschlafen, sondern auch deutlich tiefer ruhen. Ein Beispiel ist das Hundebett mit orthopädischer Wirkung oder das Hundebett „Wolke 7“ in Donutform, das Geborgenheit wie ein Nest vermittelt.

Auch die Jahreszeit spielt eine Rolle: Im Sommer sorgen kühlende Liegeflächen dafür, dass Hunde nicht durch Überhitzung aus dem Schlaf gerissen werden. Produkte wie die Premium Kühlmatte oder die Kühlmatte DogCool® schaffen spürbare Erleichterung in warmen Nächten.

Für ältere Hunde oder Tiere mit Gelenkbeschwerden ist ein stabiler, gleichzeitig weicher Untergrund unverzichtbar. Ein gut gewählter Schlafplatz wirkt hier wie eine kleine „Therapiefläche“: Er reduziert Druckpunkte, erleichtert das Liegen und steigert die Schlafqualität – mit direktem Einfluss auf Gesundheit und Wohlbefinden.

3. Abendliche Auslastung – aber mit Maß

Ein ausgelasteter Hund schläft erwiesenermaßen besser – doch entscheidend ist die Art der Auslastung. Wildes Toben oder intensive Ballspiele kurz vor dem Schlafengehen können den Kreislauf hochfahren und die Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol verlängern. Das Ergebnis: Der Hund ist körperlich müde, aber geistig überdreht – und findet schwerer in den Schlaf.

Sinnvoller sind ruhige Beschäftigungsformen, die Körper und Geist sanft herunterfahren. Abendspaziergänge in vertrauter Umgebung, etwas Nasenarbeit oder ein kleines Suchspiel fördern Konzentration, ohne zu überdrehen. Solche Aktivitäten wirken wie ein „Cool-Down“ und helfen dem Hund, entspannt und zufrieden zur Ruhe zu kommen.

Wichtig: Die richtige Balance hängt stark vom Charakter und Alter ab. Junge Hunde haben ein höheres Bewegungsbedürfnis und profitieren oft von einem klaren Auslastungsritual, während ältere Tiere mehr von gleichbleibenden, berechenbaren Routinen profitieren. Entscheidend ist, dass der Tag nicht im Stress endet, sondern in entspannter Müdigkeit.

💡 Viele Hunde kommen abends schneller runter, wenn du Kaubeschäftigung einbaust – z. B. einen gefüllten Kong oder ein Kauspielzeug. Kauen wirkt beruhigend, reduziert Stresshormone und fördert die Ausschüttung von Endorphinen.

Hund genießt Entspannung mit beruhigendem Duft – HUNDESCHATZ

4. Entspannung durch Düfte und Geräusche

Sanfte Musik und Naturklänge wirken auf viele Hunde nachweislich beruhigend. Studien zeigen, dass bestimmte Musikgenres wie Reggae oder Soft Rock bei Hunden im Tierheim den Stress reduzieren und die Herzfrequenz senken können (GEO – Welche Musik hören Hunde am liebsten?).

Auch Düfte können beruhigend wirken. Aromatherapie mit Lavendelöl wird häufig eingesetzt, um Stress zu lindern – allerdings gibt es kaum direkte Studien für Hunde. Es sollte daher nur sparsam und gut vertraut getestet werden (Wikipedia – Lavendelöl (Lavandula angustifolia)).

Entscheidend ist auch eine stille, reizarme Umgebung. Vermeide laute Geräusche, flackernde Bildschirme oder starke Gerüche im Schlafbereich – selbst ein leiser Fernseher kann bei sensiblen Hunden Unruhe auslösen und den Schlaf stören.

Extra-Tipp: „Weiße Geräusche“ (gleichmäßiges Rauschen, Windrauschen) überdecken Umgebungsgeräusche und schaffen einen akustischen Schutzraum für entspannte Nächte.

Hund in tiefer Entspannung bei der Massage – HUNDESCHATZ

5. Massage & Körperkontakt

Sanfte Berührung und Massage haben nachweislich eine beruhigende Wirkung auf Hunde. Durch gleichmäßige Bewegungen an Schultern, Rücken oder Pfoten wird das parasympathische Nervensystem aktiviert – das ist der Teil des Nervensystems, der Entspannung und Regeneration steuert. Gleichzeitig steigt die Ausschüttung von Oxytocin, dem „Bindungshormon“, das für Ruhe und Nähe sorgt.

Achte dabei auf die Körpersprache deines Hundes: Gähnen, entspanntes Ablegen oder langsames Schließen der Augen sind Zeichen, dass er die Massage genießt. Zieht er sich zurück oder wirkt unruhig, solltest du die Berührung sofort unterbrechen. Nicht jeder Hund möchte Nähe zur gleichen Zeit – und genau das zu respektieren, schafft Vertrauen.

Für sensible Hunde können Bürsten mit Massageeffekt eine gute Alternative sein. Sie üben sanften Druck aus und verbinden die abendliche Fellpflege mit einem entspannenden Ritual. Viele Halter berichten, dass ihre Hunde danach deutlich schneller einschlafen.

💡 Besonders wirkungsvoll sind kreisende Bewegungen an der Brust. Sie fördern tiefe Atmung und helfen dem Hund, Stress loszulassen – ideal vor dem Schlafengehen.

Gesunde Ernährung unterstützt den erholsamen Hundeschlaf – HUNDESCHATZ

6. Ernährung & Schlaf

Ein voller Magen direkt vor dem Schlafengehen kann Hunde unruhig machen – genauso wie ein leerer. Die ideale Zeit für die letzte Mahlzeit liegt etwa 2–3 Stunden vor dem Zubettgehen. So hat der Körper genug Zeit für die Verdauung, ohne dass dein Hund hungrig ins Körbchen muss oder nachts unruhig wird.

Entscheidend ist nicht nur das Wann, sondern auch das Was. Hochwertiges, leicht verdauliches Futter unterstützt eine ruhige Nacht, da der Organismus weniger Energie für die Verdauung aufbringen muss. Besonders wichtig sind Proteine und komplexe Kohlenhydrate: Sie sorgen für einen stabilen Blutzuckerspiegel und fördern die Ausschüttung von Serotonin – einer Vorstufe des Schlafhormons Melatonin.

Auch das Trinkverhalten spielt eine Rolle. Abends sollte dein Hund ausreichend Flüssigkeit aufnehmen, jedoch nicht in großen Mengen kurz vor dem Schlafengehen – sonst wird die Nacht unnötig durch Gassigänge unterbrochen. Ein gleichmäßig verteiltes Trinkangebot über den Tag ist hier die beste Lösung.

💡 Wenn dein Hund sehr unruhig schläft, kann es helfen, die Tagesration auf mehrere kleine Mahlzeiten zu verteilen. So bleibt der Energiehaushalt stabil – und dein Vierbeiner kommt abends entspannter zur Ruhe.

7. Ängste erkennen und ernst nehmen

Unruhe in der Nacht entsteht bei vielen Hunden nicht nur durch mangelnde Auslastung, sondern auch durch Angst oder Unsicherheit. Typische Auslöser sind Gewitter, Silvesterknaller, laute Nachbarn, Trennungsstress oder belastende Erfahrungen in der Vergangenheit. Erste Anzeichen sind häufig verstärktes Hecheln, Zittern, Unruhe, Winseln oder das Aufsuchen engen Verstecken. Spezialisierte Artikel zu diesem Verhalten findest du z. B. bei GEO – Die 5 häufigsten Ängste bei Hunden.

In solchen Situationen hilft ein fester Rückzugsort, der wie ein „sicherer Kokon“ wirkt. Viele Hunde kommen schneller zur Ruhe, wenn sie einen geschützten Platz wählen können – zum Beispiel eine beruhigende Hundehöhle oder ein ruhiges Körbchen mit Decke. Wichtig ist: Lass deinem Hund die Entscheidung, wann er sich zurückzieht.

Wenn Ängste öfter auftreten oder stark sind, reicht ein Rückzugsort allein meist nicht aus. Dann ist es sinnvoll, professionelle Hilfe – etwa durch einen verhaltenstherapeutisch geschulten Hundetrainer oder Tierarzt – hinzuzuziehen. In der Fachwelt spricht man oft von einer Kombination aus Verhaltensanalyse und gezieltem Training, um Ängste nachhaltig zu lösen.

𝐓𝐢𝐩𝐩: Beobachte deinen Hund aufmerksam. Je früher du Stresssignale erkennst, desto besser kannst du eingreifen – so verhinderst du, dass Angst sich festsetzt oder den Schlaf dauerhaft stört.

8. Temperatur und Licht anpassen

Hunde sind deutlich temperatur- und lichtempfindlicher, als viele Halter denken. Während Menschen die Raumtemperatur aktiv regulieren können, sind Hunde auf ihre Umgebung angewiesen. Ist es zu warm oder zu kalt, zeigt sich das schnell in unruhigem Schlaf, Positionswechseln oder Hecheln.

Ein leicht abgedunkelter Raum unterstützt die Ausschüttung von Melatonin, dem natürlichen Schlafhormon. Gedimmtes Licht oder Vorhänge wirken deshalb beruhigend und helfen Hunden, leichter in den Schlaf zu finden – besonders in hellen Sommernächten oder bei Straßenbeleuchtung vor dem Fenster.

Auch die Raumtemperatur spielt eine große Rolle: Im Sommer brauchen Hunde einen gut belüfteten Rückzugsort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Hilfreich sind hier kühlende Liegeflächen wie eine Kühlmatte, die die Körpertemperatur sanft reguliert. Im Winter hingegen sollten Schlafplätze nicht direkt auf kaltem Boden liegen – eine isolierende Unterlage oder ein orthopädisches Hundebett sorgt dann für Wärme und Komfort.

Tipp: Beobachte die Schlafposition deines Hundes. Streckt er sich weit aus, ist ihm meist zu warm – rollt er sich sehr eng zusammen, friert er eher. So kannst du die Schlafumgebung optimal anpassen.

9. Diese Produkte helfen deinem Hund beim einschlafen

10. Fazit: Schlaf braucht Vertrauen, Geborgenheit und Routine

Schlafprobleme beim Hund sind selten Ausdruck von „Ungehorsam“. Häufiger stecken stattdessen innere Unruhe, Stress, Ängste oder ein störender Tagesrhythmus dahinter. Auch Schmerzen oder ein ungeeigneter Schlafplatz können die erholsame Nachtruhe empfindlich beeinträchtigen.

Eine Studie der Uni München bestätigt: Unbeabsichtigte Unterbrechungen der Ruhephasen sind häufig – besonders bei Hunden mit neurologischen Erkrankungen – und zeigen sich deutlich im Schlafverhalten (Uni München – Schlaf- und Ruhephasen beim Hund (2023)).

Die gute Nachricht: Mit klaren Routinen, einem geschützten Schlafplatz und genügend Auslastung kannst du deinem Vierbeiner aktiv helfen, schneller abzuschalten. Ein gemütlicher Hundeschlafplatz, regelmäßige Rituale und gelegentliche Entspannungsphasen schaffen die Basis für tiefen, regenerativen Schlaf.

Denn: Guter Hundeschlaf beginnt im Alltag. Mit Vertrauen, Geborgenheit und Struktur sorgst du für mehr Lebensfreude, Entspannung und Gesundheit – für deinen Hund und dich.

Lisa Willken, Hundeerzieherin und Verhaltensberaterin, HUNDESCHATZ

Lisa Willken

Hundeerzieherin & Verhaltensberaterin (IHK)

Lisa begleitet Mensch-Hund-Teams seit über 10 Jahren. Ihr Schwerpunkt liegt auf Hundeschlaf, Entspannung und alltagstauglichen Routinen. Bei HUNDESCHATZ™ verbindet sie Trainingspraxis mit Produktwissen, damit Hunde leichter zur Ruhe kommen und erholsam schlafen.

  • Abschluss: Hundeerzieherin & Verhaltensberaterin (IHK)
  • Fortbildungen: Stressreduktion, Entspannung, Senior-Hund
  • Beratung zu Schlafplatz, Routine und Umgebung für guten Hundeschlaf

„Ein Lieblingsmoment: Ein unsicherer Hund schlief nach wenigen Wochen Training zum ersten Mal tief und entspannt ein. Das zeigt, wie wichtig erholsamer Hundeschlaf für das Wohlbefinden ist.“

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