Stubenrein werden

So lernt dein Hund zuverlässig, sein Geschäft draußen zu erledigen

Ein stubenreiner Hund ist für viele das A und O im harmonischen Zusammenleben. Doch nicht jeder Vierbeiner kommt mit dieser Eigenschaft zur Welt. Die gute Nachricht: Mit Geduld, Struktur und dem richtigen Verständnis schaffst du es, deinen Hund stubenrein zu bekommen – ganz gleich, ob es sich um einen Welpen, einen Tierschutzhund oder einen Hund mit Problemen handelt. In diesem umfassenden Ratgeber erfährst du Schritt für Schritt, wie du dabei vorgehst. Zusätzlich zeigen wir dir, was bei Problemen hilft und wie du die Erziehung optimal auf dein Zuhause abstimmen kannst.

Was bedeutet eigentlich "stubenrein"?

Ein Hund gilt als stubenrein, wenn er gelernt hat, seine Geschäfte ausschließlich draußen oder an einem dafür vorgesehenen Ort zu verrichten. Das bedeutet nicht nur, dass keine "Unfälle" in der Wohnung passieren, sondern auch, dass der Hund sich meldet oder verständlich macht, wenn er rausmuss. Diese Fähigkeit ist nicht angeboren, sondern muss trainiert werden – ähnlich wie bei kleinen Kindern, die das Töpfchen nutzen lernen.

Stubenreinheit ist dabei nicht nur eine Frage der Sauberkeit, sondern auch Ausdruck von Bindung, Vertrauen und Kommunikation zwischen Mensch und Hund.

Ab wann sollte ein Hund stubenrein sein?

Die Lernfähigkeit zur Stubenreinheit beginnt bereits im Welpenalter. Ab der 3. bis 4. Lebenswoche fangen Welpen an, sich von ihrem Schlafplatz zu entfernen, um sich zu lösen. Doch erst ab etwa 12 Wochen ist die Blasenkontrolle so weit entwickelt, dass ein systematisches Training sinnvoll ist.

Aber auch erwachsene Hunde, etwa aus dem Tierschutz oder mit belastender Vorgeschichte, können stubenrein werden – nur dauert es oft länger. Die Grundregel lautet: Je positiver, geduldiger und klarer das Training, desto schneller stellt sich der Erfolg ein.

Tipp: Jeder Hund ist ein Individuum. Manche lernen es innerhalb weniger Tage, andere brauchen Wochen. Entscheidend ist nicht die Geschwindigkeit, sondern die Konsequenz im Alltag.

Wie oft muss ein Hund raus?

Ein häufiger Fehler: Hunde werden zu selten nach draußen gebracht. Dabei ist Regelmäßigkeit das A und O. Hier eine Orientierung, wie oft ein Hund rausmuss:

  • Welpen (bis 4 Monate): alle 1–2 Stunden
  • Junghunde (bis 6 Monate): alle 2–4 Stunden
  • Erwachsene Hunde: alle 4–6 Stunden
  • Nach dem Schlafen, Fressen, Spielen: immer direkt rausgehen!

Faustregel: So oft wie möglich in der Anfangszeit – lieber zu oft als zu selten. Lieber einmal zu viel draußen gewesen als einen Rückschritt im Training riskiert.

Die 5 Erfolgsfaktoren für die Stubenreinheit

  1. Routinen schaffen: Gassizeiten klar strukturieren – morgens, mittags, abends und direkt nach dem Schlafen/Fressen.
  2. Lob bei Erfolg: Geht der Hund draußen, gibt es direkt (!) ein verbales Lob oder Leckerli. Positive Verstärkung wirkt Wunder.
  3. Pannen nicht bestrafen: Schimpfen verunsichert. Besser: kommentarlos wegwischen und nächstes Mal besser auf Signale achten.
  4. Gerüche entfernen: Nutze geruchsneutralisierende Reiniger, damit sich der Hund nicht an der gleichen Stelle erneut löst. Essigreiniger oder spezielle Enzymreiniger sind hier empfehlenswert.
  5. Geduldig bleiben: Jeder Hund lernt im eigenen Tempo. Rückschritte sind normal – nicht frustrieren lassen.

Nachts stubenrein bleiben – so klappt’s auch im Schlaf

In den ersten Wochen kann kein Welpe die Nacht komplett durchhalten. Tricks für ruhige Nächte:

  • Letzter Gassigang direkt vor dem Schlafen
  • Wasserschale rechtzeitig wegstellen
  • Schlafplatz nah bei dir: So hörst du, wenn er unruhig wird
  • Falls nötig: Nachts kurz rausgehen (besonders bei Welpen)

Mit zunehmendem Alter werden die Nächte automatisch ruhiger. Bei erwachsenen Hunden, die nachts einnässen, lohnt sich ein Gesundheitscheck beim Tierarzt.

Wenn’s nicht klappt: Ursachen und Lösungen

Manche Hunde werden einfach nicht stubenrein – das hat oft medizinische oder psychische Ursachen:

  • Blasenentzündung oder Inkontinenz
  • Angst, Stress oder Unsicherheit
  • Fehlende Bindung zum Menschen
  • Fehlverknüpfung durch falsches Training

Auch eine falsche Umgebung kann problematisch sein: Hektik, ständiger Ortswechsel oder fehlende Rückzugsorte führen zu Unsicherheit. In solchen Fällen hilft ein erfahrener Hundetrainer oder eine Verhaltenstherapeutin.

Hund stubenrein bekommen trotz Wohnung – geht das?

Ja! Auch ohne Garten klappt die Stubenreinheit. Tipps für Stadtmenschen:

  • Immer denselben Ort draußen nutzen
  • Auch kleine Grünflächen oder ruhige Seitenstraßen eignen sich
  • Alternativen: Welpenunterlagen (nur vorübergehend!)
  • Positives Training auch im Treppenhaus oder auf dem Balkon

Wichtig: Die Distanz zum Löseplatz sollte zu Beginn möglichst kurz sein. Bei langen Wegen lieber frühzeitig losgehen oder tragbare Transportboxen nutzen.

FAQ: Hund stubenrein bekommen

Laut Hundetrainer Martin Rütter wird ein Hund stubenrein durch einen strukturierten, konsequenten, aber geduldigen Trainingsansatz. Besonders im Welpenalter empfiehlt er, den Hund nach jeder Aktivität sofort nach draußen zu bringen – also nach dem Schlafen, Fressen, Spielen oder Trinken. Dadurch verknüpft der Hund frühzeitig, dass sich Lösen draußen erwünscht ist.

Rütter betont außerdem, wie wichtig positives Verhaltenstraining ist: Schimpfen bei einem Malheur in der Wohnung sei kontraproduktiv. Stattdessen soll der Hund draußen aktiv gelobt werden, sobald er sich dort erleichtert. Auch Geduld spielt laut Rütter eine entscheidende Rolle – denn jeder Hund lernt in seinem eigenen Tempo. Rückschritte sind normal und kein Grund zur Frustration.

Mit dieser Kombination aus klaren Routinen, positiver Bestärkung und geduldiger Beobachtung wird laut Martin Rütter aus jedem Hund früher oder später ein stubenreiner Begleiter.

Die Dauer bis ein Hund stubenrein ist, hängt stark vom Alter, der Vorgeschichte und dem Trainingsansatz ab. Bei Welpen dauert es in der Regel zwischen 2 und 8 Wochen, bis sie weitgehend zuverlässig sauber sind – vorausgesetzt, sie werden konsequent und liebevoll erzogen. Ihre Blasenkontrolle ist etwa ab der 12. Lebenswoche so weit entwickelt, dass sie bewusst einhalten können.

Erwachsene Hunde, insbesondere aus dem Tierschutz oder mit traumatischen Erfahrungen, brauchen häufig deutlich länger. Hier kann die Stubenreinheit mehrere Wochen bis Monate dauern, da alte Muster durch neue ersetzt werden müssen. Entscheidend ist, dass kein Druck entsteht: Rückschritte sind normal – wichtig ist eine ruhige, positive Herangehensweise mit festen Routinen und klarer Bestätigung für richtiges Verhalten.

Tipp: Wer regelmäßig lobt, Signale beobachtet und Rückfälle nicht persönlich nimmt, macht alles richtig – egal, wie lange es dauert.

Welpen sind in der Regel zwischen dem 4. und 6. Lebensmonat nachts stubenrein – vorausgesetzt, sie wurden tagsüber konsequent trainiert und haben bereits ein gewisses Maß an Blasenkontrolle entwickelt. In den ersten Wochen kann ein Welpe seine Blase nur wenige Stunden halten. Deshalb ist es völlig normal, dass nachts zunächst noch kleine „Unfälle“ passieren oder du zum Gassigehen aufstehen musst.

Viele Halter berichten, dass ihre Welpen ab der 16. bis 20. Woche nachts durchschlafen können, ohne sich zu lösen. Voraussetzung dafür sind ein letzter Gassigang direkt vor dem Schlafengehen, ein ruhiger Schlafplatz und ein geregelter Tagesrhythmus. Spätestens ab dem 6. Monat sollte ein gesunder Welpe bei normaler Entwicklung nachts sauber bleiben können.

Wenn das auch später noch nicht klappt, sollte ein Tierarzt gesundheitliche Ursachen ausschließen oder das Training angepasst werden.

Nein, ein Hund wird nicht von alleine stubenrein. Auch wenn Hunde instinktiv vermeiden, ihren Schlafplatz zu verschmutzen, müssen sie erst lernen, wo und wann sie sich lösen dürfen – und vor allem, was der Mensch von ihnen erwartet. Diese Lernprozesse passieren nicht automatisch, sondern durch gezieltes Training, klare Routinen und positive Verstärkung.

Welpen beispielsweise können ihre Blase anfangs nur wenige Stunden kontrollieren. Sie müssen mehrfach täglich rausgebracht und konsequent gelobt werden, wenn sie sich draußen lösen. Auch bei erwachsenen Hunden ist eine strukturierte Anleitung notwendig, besonders wenn sie zuvor nicht in einem Haushalt gelebt haben.

Fazit: Stubenreinheit entsteht nicht von selbst – sie ist das Ergebnis aus Geduld, Beobachtung und Vertrauen.

Fazit: Mit System, Geduld und Verständnis zum stubenreinen Hund

Ein stubenreiner Hund ist kein Glücksfall, sondern das Ergebnis aus Struktur, Geduld und liebevoller Erziehung. Wenn du deinen Hund gut beobachtest, seine Bedürfnisse ernst nimmst und dich auf Rückschritte einstellst, gelingt euch der Weg zur Stubenreinheit – garantiert.

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